Veröffentlicht am: 30. Juli 2023
Geändert am: 1. November 2023
Ausflug nach Bratislava
Bratislava liegt am Dreiländereck Slowakei/Österreich/Ungarn – die österreichische Grenze ist 5, die ungarische 20 Kilometer entfernt. Wien befindet sich 55km westlich von Bratislava. Die Donau fließt von West nach Südost durchs Stadtgebiet. Die Einwohnerzahl betrug 2022 ca. 480.000.
Twin City Liner
Wir starteten unsere Fahrt mit dem
Twin City Liner
bei der Anlegestelle im 1. Bezirk, direkt bei der U-Bahn-Station Schwedenplatz.
Informationen zum Schiff, einem Schnellkatamaran, die ich dem Audio-Guide auf
Hearonymus entnommen habe:
34 Meter lang, 8,5 Meter breit, 40 Tonnen schwer, maximale Geschwindigkeit: 70 Stundenkilometer.
Diese und weitere Informationen zu Schiff und Umgebung gab es während unserer Fahrt leider nicht. Abgesehen vom recht hohen Preis (Normalpreis 36,-, für Menschen mit Behinderung 20,-, außerdem ein Kontingent an Plätzen für 25,-) spricht meiner Meinung nach auch die Reisedauer für eine Fahrt mit der Bahn. Mit dem Twin City Liner ist man in Richtung Bratislava 75 Minuten unterwegs, auf der Rückfahrt 90 Minuten, mit der Bahn ist es nur eine Stunde. Außerdem gibt es Kritik von Umweltorganisationen, dass das Schiff durch seine hohe Geschwindigkeit und den starken Wellenschlag den Fischbestand gefährde. Also mein Fazit: eine einmalige Fahrt mit dem Twin City Liner war interessant, werde ich aber nicht wiederholen.
Die Rückfahrt hatte wir von vornherein per Bahn geplant, da wir zeitmäßig unabhängig sein wollten. Der Twin City Liner fährt aktuell dreimal täglich, die Bahn stündlich oder öfter. Es gibt zwei Bahnhöfe in Bratislava, von denen aus Züge nach Wien Hauptbahnhof fahren. Meines Wissens nach halten alle auch bei der U3-Station Simmering.
Altstadt
In Bratislava angekommen haben wir uns gleich auf die Suche nach einer Stadtrundfahrt gemacht. Ich hatte mich zwar schon vor unserem Ausflug online informiert, war aber mit der Fülle an Angeboten etwas überfordert und wir hatten beschlossen, alles eher locker und spontan anzugehen. Hat auch ganz gut geklappt, aber mit besserer Planung hätten wir es auch zur Burg, einer Hauptsehenswürdigkeit Bratislavas, geschafft. So sind wir – auch aus Zeitmangel – in der Innenstadt geblieben.
In der Nähe der Schiffsanlegestelle befindet sich gleich der Ausgangspunkt für verschiedene Rundfahrten. Zur Auswahl standen drei Fahrten: eine 35-minütige Fahrt durch die Innenstadt, eine Fahrt durch Innenstadt und hinauf zur Burg (60 Minuten) und die große Fahrt (90 Minuten), die auch entlang der Donau führt. Wir haben uns für die kurze Fahrt durchs Zenttrum entschieden, mussten nicht lange auf die Abfahrt warten, und waren erstaunt, dass es sich nicht um einen Bus, sondern um einen kleinen Oldtimer handelte und wir die einzigen Passagiere waren. Der deutschsprachige Audio-Guide war sehr informativ: wir fuhren durch die schmalste Gasse der Stadt, wo früher der Henker zu Hause war, vorbei an Kirchen und Plätzen, und einiges davon besuchten wir anschließend näher, als wir zu Fuß unterwegs waren. Die folgenden Stationen sind alle sehr nahe gelegen.
„Man at work“ oder „Čumil“ = „Der Gaffer“
Hier handelt es sich um eine Skulptur – ein Mann mit Helm, der aus einem Kanaldeckel herausschaut. Zur Darstellung gibt es zwei Varianten:
eine Erklärung bezieht sich auf den Arbeiter, der sich bei seiner Arbeit ausruht. Eine andere Erklärung behauptet, der Arbeiter hätte seinen Arbeitsplatz ausgenutzt und den vorbeilaufenden Frauen unter die Röcke geschaut. Wer seinen Helm berührt, darf sich dabei etwas wünschen.
Der Mann mit dem Zylinder
Eine weitere Skulptur in der Altstadt: eine Bronze-Statue, die einen Mann im Anzug und mit Zylinder darstellt, der den Vorbeigehenden zuwinkt.
Der Krönungsweg
Zwischen 1563 und 1830 war Bratislava Krönungsstadt des Königreichs Ungarn. Hier wurden elf Könige und acht Königinnen aus dem Hause Habsburg gekrönt, darunter 1740 Maria Theresia.
Goldfarbene Kronen, eingelassen im Boden, markieren den Weg der Krönungsfeier.
Mein Fazit
Wir hatten viel zu wenig Zeit für unseren Ausflug eingeplant. Ein Besuch auf der Burg wäre eigentlich Pflicht gewesen. Und sicher gibt es noch viel mehr zu entdecken als die touristischen Highlights. Trotzdem haben sich die wenigen Stunden für einen ersten Eindruck gelohnt. Das nächste Mal fahren wir mit der Bahn, planen mehr Zeit ein, vielleicht auch eine oder mehr Übernachtungen, um mehr von der Atmosphäre der Stadt und den kulinarischen Angeboten mitzubekommen.